Automatik-Mythen im Faktencheck

Partner:
  • Automatik fahren liegt im Trend und wird immer beliebter. Und das, obwohl es nur etwas für Frauen ist, Fahrdynamik und viele Tausend Euro Aufpreis kostet?
    Wir räumen mit Mythen auf, die sich um das Fahren ohne Handschaltung ranken.


    Laut Report des Branchenverbands "Deutsche Automobil Treuhand" greift fast jeder fünfte Neuwagenkäufer (18,3 Prozent) zu einem Auto ohne manuelle Schaltung.
    Bereits jeder vierte Kundendienst (26 Prozent) erfolgt an einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe – Tendenz steigend.


    Das sind die Fakten zu gängigen Mythen über Automatikfahrer und ihre Autos:


    Automatik fahren ist etwas für Frauen


    Falsch. Laut DAT-Report entscheiden sich derzeit 24,3 Prozent der Männer, aber nur 6,4 Prozent der Frauen beim Neuwagenkauf für ein Automatikauto.
    Möglicher Grund: Frauen schauen beim Autokauf mehr auf den Preis – und der ist bei Autos mit Handschaltung niedriger.
    Außerdem schaffen sich Frauen eher kleinere Fahrzeuge an. In diesen Klassen sind Automatikgetriebe weniger verbreitet.


    Automatik fahren ist etwas für Hutträger


    Falsch. Vor allem in den Städten steigt die Verkehrsdichte, und so wird Stop-and-go für alle lästiger Alltag. Gang einlegen, anfahren, kuppeln, hochschalten,
    bremsen – das macht immer weniger Autofahrern Spaß, auch solchen, die jeden Ruch der Behäbigkeit vermeiden wollen.
    Zudem sind neuere Automatikfahrzeuge durchaus sportlich, denn moderne Direktschaltgetriebe wechseln die Gänge extrem schnell ohne Zugkraftunterbrechung.


    Automatikautos sind deutlich teurer


    Richtig und falsch. Ein automatisiertes Schaltgetriebe, im Prinzip eine normale Schaltung, bei der die Gänge automatisch wechseln, gibt es bereits ab 300 Euro Aufpreis.
    Bei Automatikautos mit modernen Doppelkupplungsgetrieben dagegen beginnt der Aufpreis bei rund 1500 Euro. Bei dieser Technik gibt es keine Zugkraftunterbrechung.


    Automatikautos sind Spritfresser


    Falsch. Zwar sind Automatikautos in der Regel schwerer, aber der dadurch bedingte Mehrverbrauch kann durch die feiner abgestufte Übersetzung mehr als wettgemacht werden.
    Eine moderne Schaltautomatik hat bis zu neun Schaltstufen: Das spart besonders auf der Autobahn Sprit aufgrund niedriger Drehzahlen.
    Auch Eco-Fahrprogramme, die sich an die Gewohnheiten des Fahrers anpassen, tragen zur Kraftstoffeinsparung bei.


    Bei ADAC Fahrtrainings zeigt sich zudem, dass beim Fahren mit Schaltknüppel viele erst bei hohen Drehzahlen schalten oder vergessen, den höheren Gang einzulegen.
    Auch für Assistenzsysteme ist die Automatik der bessere Partner: Stauassistenten zum Beispiel, die selbstständig beschleunigen und bremsen, sind nur mit Automatik eine sinnvolle Unterstützung.


    Automatik fahren ist eine Frage der Kultur


    Richtig. In Nordamerika sind Autos mit manueller Schaltung fast eine Rarität. Die Neuwagenquote mit Schaltknüppel lag dort 2014 bei gerade mal 7,8 Prozent.
    Zum Vergleich: In Europa verfügen 68,1 Prozent der Neuzulassungen über ein manuelles Schaltgetriebe.


    Blick in die Zukunft


    Es ist damit zu rechnen, dass sich in Deutschland die Anzahl der Automatik- und Schaltgetriebe schon in 20 Jahren die Waage halten werden.
    Als kostengünstige Lösung im Kleinwagensegment und für sportlich orientierte Fahrer wird das Schaltgetriebe aber weiter erste Wahl bleiben.


    Eure Meinung zu diesem Faktencheck?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

    Mein Fiat: 500X OFF ROAD 1.6 E-torq und New Panda Lounge 1.2 8V
  • Auch ich habe mich, nach anfänglicher Skepsis, für Automaten in meinen großen Fahrzeugen entschieden. In jungen Jahren auch für mich undenkbar, im fortgeschrittenen Alter jedoch, möchte ich sie nicht mehr missen. Im Gegensatz zur manuellen Schaltung, deren Entwicklungsschritte doch nur noch marginal stattfinden, steckt in den Automatikgetrieben noch potenzial. Meine Erfahrung zeigt mir außerdem, dass - zumindest bei den etwas gehobeneren Fahrzeugen - Sportlichkeit und Automatik kein Widerspruch mehr darstellen muss. Ab einer gewissen Fahrzeugklasse sehe ich bei einem Schalter keinerlei Vorteile mehr, im Gegenteil, hier ist es die Automatik, die den Ton angibt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!